Arbeit mit Hochkonfliktfamilien
Unterstützung in familiären Situationen mit Hochkonfliktpotenzal kann dann sinnvoll sein, wenn über eine Beeinträchtigung und/oder belastete Kommunikation der Elternteile, häufig mit anhaltenden Vorwürfen, eine Einschränkung der Handlungsfähigkeit bspw. durch Ablehnung, Ängste, Identitäts- und Kontrollverlust erkennbar ist und eine weitere Eskalation droht, absehbar ist oder schon eingetreten ist.
Ziel ist es Eltern und insbesondere den betroffenen Kindern bei der emotionalen und lebenspraktischen Verarbeitung von Trennung und Scheidung als Unterstützung zur Seite zu stehen und im besten Fall eine gute Basis der erforderlichen Zusammenarbeit für alle Beteiligten zu schaffen (kooperatve Elternschaft) oder alternative Wege zu finden (Bsp. parallele Elternschaft). Das Wohl der Kinder und die Reduzierung deren Belastungen stehen hierbei im Mittelpunkt, diese werden altersentsprechend aktiv mit einbezogen.
Ziel der Hochkonfliktberatung ist es, die Handlungsfähigkeit der Elternteile soweit wieder herzustellen, dass ein einvernehmliches Konzept und stabile Vereinbarungen für die elterliche Sorge mit dem Ziel einer kooperativen Zusammenarbeit der Eltern erarbeitet werden kann, um Schaden bei den Betroffenen zu vermeiden..
Von einer Unterstützung bei Hochkonflikten profitieren besonders Familien:
- die Aufgaben, die sich ihnen stellen, nicht mehr aus eigener Kraft lösen können und aufgrund ungeeigneter Bewältigungsstrategien in einen „Teufelskreis“ oder eine „Blockade“ geraten sind.
- in denen die Konflikte so groß sind, dass das Wohl der Kinder nicht mehr gewährleistet ist und eine Fremdunterbringung des Kindes droht.
- in denen Elternkonflikte eine bedeutsame Risikosituation für Kinder darstellen und eine stabile und gesunde psychosoziale Entwicklung des Kindes gefährden.
- in denen eine verminderte Erziehungsfähigkeit vorliegt.
- in denen eine besondere Erziehungssituation durch Stief-, Trennungs-, Scheidungs- oder Patchworkfamilien vorliegt.
- die durch die psychische Erkrankung der Eltern oder eines Elternteils und/oder Verhaltensauffälligkeiten der Kinder belastet sind.
- in denen es Misshandlung, Gewalt und Sucht gibt.
- in denen Loyalitätskonflikte der Kinder bestehen.